Von Märchenwelten zur Realität: Durchstarten mit der SAP GUI Testautomatisierung mit TTA Cloud

TTA Cloud ermöglicht nun die Testautomatisierung für Desktop-Anwendungen wie SAP GUI. Ja, wir wissen es: Die Frontend-Strategie von SAP ist eindeutig Fiori, aber die Realität sieht oftmals noch anders aus und die SAP GUI ist rege in Gebrauch. Nun haben wir haben einen Meilenstein erreicht, auf den sich viele von uns gefreut haben: Ohne in die Fantasie abzudriften, ähnlich wie die Welt von Hayao Miyazaki, kann ich die Vorfreude auf dieses Update verstehen und freue mich, es ankündigen zu können. Ich habe für euch die neuen Funktionen getestet, den ersten Testfall erstellt und bin hier, um meine Erfahrungen mit euch zu teilen.

In diesem Blog möchte ich über die neuesten Funktionen von TTA Cloud informieren, einschliesslich der Automatisierung der SAP GUI, und wie beim letzten Mal ein paar hilfreiche Tipps geben.

Was gibt es Neues?

Benutzeroberfläche

Lasst mich zunächst die Änderungen an der Benutzeroberfläche des Tools besprechen. Ihr werdet feststellen, dass Tricentis die Befehlszeilenschnittstelle durch eine viel benutzerfreundlichere Schnittstelle ersetzt hat. Sie sieht jetzt wie folgt aus:

Wiederverwendbare Prüfschritte

Eine weitere tolle neue Funktion sind die wiederverwendbaren Testschritte (unten ein Tipp zur Wiederverwendung von Modulen). Diese Funktion vereinfacht den Prozess der Wiederverwendung von Modulen und macht die Testautomatisierung noch effizienter.

Die Dokumentation enthält klare Anweisungen zur problemlosen Erstellung der wiederverwendbaren Prüfschritte.

Ein nützlicher Punkt, der hier erwähnt werden sollte, sind die wiederverwendbaren Module. Stellt sicher, dass ihr die notwendigen Änderungen am Identifikationswert vornehmt.

Um Ihnen ein Beispiel zu geben. Angenommen, ihr haben das Feld «Titel» in einer User Story in SAP Cloud ALM gescannt und möchten dieses Modul für Features wiederverwenden, da es das gleiche HTML-Element hat. Bei der Wiederverwendung des Moduls ist es wichtig, den Identifikationswert entsprechend zu ändern. Diejenigen von euch, die Tosca kennen, können einfach ein Sternchen unter Identifikationswert setzen, wo der Titel der Registerkarte als «User Story» identifiziert wird. Das funktioniert allerdings mit  TTA Cloud nicht.

Hier ist der REGEX-Befehl erforderlich (für dieses Beispiel: {REGEX[Benutzergeschichte|Aufgaben]}). Diejenigen unter euch, die keine Erfahrung mit der Wiederverwendung von Modulen haben: Der Grund, warum es in TTA Cloud nicht funktioniert, ist, dass sich der Name der Registerkarte ändert, wenn das System nach der Registerkarte «User Story» in unserem Beispiel sucht.

Da ist sie, die “Windows application”

Ja, da ist sie, die “Windows application”. Sobald ihr mit dem Scannen startet, habt ihr die Möglichkeit, eine Windows-Anwendung oder einen Webbrowser zu scannen.  Beachten Sie, dass zwar andere Anwendungen als SAP GUI gescannt werden können, die Module jedoch nicht funktionieren. Um diese Module nutzen zu können, müsstet ihr die Subscription wechseln. Bei Fragen dazu, könnt ihr einfach auf uns zukommen.

SAP GUI – keine vorherige Konfiguration erforderlich!

Kommen wir nun zum Highlight: SAP GUI Automation. Meine Erfahrungen sind positiv: Der Prozess ist einfach und intuitiv. Für mich ist die coolste Eigenschaft hier, dass man im Gegensatz zu Tosca keine vorherige Konfiguration braucht, um zu starten, was Zeit spart. Ein richtiger Kick-start in die Welt der Testautomatisierung also! Dieser Aspekt ist besonders für diejenigen interessant, die – wie ich – bei technischen Tools Einfachheit bevorzugen. Ein weiteres gutes Merkmal sind die einsatzbereiten Standardmodule, die im linken Menü zu finden sind.

Die SAP-Module sind auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt. Ich hatte mehr Probleme, die SAP GUI auf meiner virtuellen Maschine zu installieren, als die Automatisierung in Gang zu bringen. (Siehe den Hinweis unten) 🤣. Alles, was ich zu scannen hatte, verlief bisher ohne Probleme. Deshalb habe ich die Funktion “Scan by image” nicht benötigt, was eigentlich eine Funktion ist, die ich sehr gut finde und mir ans Herz gewachsen ist.

Hinweis für diejenigen, die SAP GUI gerade erst installiert haben: Für meinen ersten Test musste ich SAP GUI installieren. Beim ersten Durchlauf bekam ich folgende Fehlermeldung in TTA Cloud » Retrieving the COM class factory for component with CLSID {632F45 …. REGDB _E_CLASSNOTREG)).»  Obwohl ich in SAP GUI den Fehler nicht bekam, als ich die Schritte manuell wiederholte, bekam ich ihn mit TTA Cloud. Bitte folgt dieser Dokumentation, um das Problem zu lösen.

Tricentis bietet eine umfassende Dokumentation zur Verwendung der SAP-Module. Wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, gibt es genug Module, um mit einem ersten Test schnell zu beginnen…ohne überhaupt etwas gescannt werden muss. Damit ihr euch erstes ein Bild machen könnt, habe ich unten einige Screenshots und ein Beispiel für einige der Module angefertigt. (Video unten)

SAP-Anmeldemodul. Sehr einfach. Um den Linkpfad zu erhalten, klickt mit der rechten Maustaste auf das SAP Logon Icon auf deinem Desktop und wähle als “Pfad kopieren”. Wenn du dich mit User-ID und Passwort anmelden willst, dan lasse die Option «Bypass SSO» auf False, was auch der Standard ist.

SAP-Anmeldung. In dem Beispiel unten habe ich die Sprache und den Mandanten übersprungen, da ich nur einen Mandanten hatte und die Sprache nicht ändern wollte, so dass das System die Standardeinstellungen übernimmt.

SAP Toolbar. Wie du unten sehen kannst, enthalten diese Einstellungen alle Optionen der Symbolleiste. Ich habe nur den Befehl «Transaktion» und «Enter» verwendet.

Video: TTA Cloud und SAP GUI

Nach meinen ersten Erfahrungen erweist sich dieses Update von TTA Cloud als “Game changer” für Kunden, die noch mit der SAP GUI arbeiten. TTA Cloud ist intuitiv und einfach und verbessert die Effizienz der Testautomatisierung. Ich werde mich weiter mit diesen Funktionen befassen und freue mich darauf, weitere Einblicke und Tipps zu geben. Um einen Einblick in zukünftige Entwicklungen zu erhalten, empfehle ich euch, die SAP-Roadmap anzuschauen – eine gute Quelle für geplante neue Funktionen…auch wenn ein Feature mal etwas nach hinten rutscht.