
Automatisiertes Regression – Testen: Erfahrungen und Erkenntnisse
Automatisiertes Regressionstesten ist eine unverzichtbare Methode für Teams, die regelmässig Softwareaktualisierungen und Systemänderungen verwalten müssen. Automatisierte Tests bieten den Vorteil, zeitintensive, repetitive Aufgaben zu reduzieren, schnelle Rückmeldungen zu ermöglichen und die Konsistenz der Testergebnisse zu steigern. Die folgenden Erkenntnisse basieren auf Erfahrungen aus aktuellen Projekten zur Automatisierung von Regressionstests und bieten ein paar wertvolle Hinweise für eine erfolgreiche Umsetzung.
Gründliche Vorbereitung als Erfolgsfaktor
Eine sorgfältige Vorbereitung bildet die Grundlage für den Erfolg automatisierter Tests. Bereits in der Planungsphase ist es entscheidend, dass die Testfälle präzise definiert und vorbereitet sind, um eine Wiederverwendbarkeit zu gewährleisten. Besonders die Vorbereitung der Testdaten und die klare Festlegung von Szenarien verbessern die Verlässlichkeit der Testergebnisse erheblich. Da automatisierte Tests ohne die Erfahrungswerte eines Anwenders auskommen, ist es umso wichtiger, dass alle Testdaten konsistent und systematisch bereitgestellt werden, um verlässliche Ergebnisse sicherzustellen.
Flexibilität angesichts von Systemänderungen
Eine grosse Herausforderung tritt auf, wenn automatisierte Testfälle in verschiedenen Systemumgebungen (Test / Vorproduktion) angewendet werden. Die bestehenden automatisierten Tests und Konfigurationen erfordern hier nicht selten eine Anpassung. Diese Erfahrung betonte die Notwendigkeit, dass Automatisierungslösungen flexibel gestaltet sein müssen. Modular aufgebaute Tests und anpassbare Skripte ermöglichen eine schnellere und reibungslosere Anpassung, wenn sich das Systemumfeld ändert. Solche Anpassungen helfen, unnötige Verzögerungen und Fehler zu vermeiden, die durch Inkompatibilitäten entstehen können.
Vergleich von manuellen und automatisierten Tests
Automatisierte Tests bieten durch ihre Geschwindigkeit und Skalierbarkeit wesentliche Vorteile gegenüber manuellen Tests, die langsamer und anfälliger für Abweichungen sind. Doch automatisierte Tests stossen an ihre Grenzen, wenn eine menschliche Interpretation oder eine subjektive Bewertung erforderlich ist, wie zum Beispiel bei der Beurteilung von Bildschirmausgaben oder Benutzeroberflächen. Daher empfiehlt es sich, Routineaufgaben und Tests, die klar definierte Ergebnisse liefern, zu automatisieren, während Aufgaben, die Erfahrung und Interpretation erfordern, besser manuell geprüft werden.
Konsistenz der Testumgebung und Testdaten als Grundlage
Eine stabile Testumgebung und konsistente Testdaten sind für das Gelingen automatisierter Tests entscheidend. Ohne diese Basis liefern weder automatisierte noch manuelle Tests zuverlässige Ergebnisse. Das Einrichten von exklusiven Datenbereichen und einer stabilen Umgebung, die möglichst die Produktionsbedingungen widerspiegelt, sorgt dafür, dass die Testergebnisse die tatsächliche Leistung des Systems widerspiegeln und nicht durch schwankende Umgebungsbedingungen beeinflusst werden.
Umgang mit Datenqualitätsproblemen
Ein häufiges Problem bei automatisierten Tests sind fehlerhafte Daten, die zu falschen Testergebnissen führen und nicht auf Systemfehler, sondern auf Mängel in der Testvorbereitung zurückzuführen sind. Dies wiederum macht deutlich, wie wichtig die sorgfältige Vorbereitung exklusiver Testdaten ist. Automatisierte Tools können hierbei unterstützen, indem sie die Daten für jeden Testlauf gezielt und exakt vorbereiten, um eine hohe Qualität und Relevanz der Daten sicherzustellen.
Zusammenarbeit mit den Fachbereichen
Eine enge Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen bei der Definition und Vorbereitung der Testfälle erhöht die Akzeptanz und den Nutzen der Automatisierung. Wenn die Fachbereiche frühzeitig in die Erstellung der Testfälle eingebunden sind, können die Testabläufe besser auf die realen Anforderungen zugeschnitten werden. Dies führt nicht nur zu präziseren Testergebnissen, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Ergebnisse der automatisierten Tests, da die Fachbereiche die Testfälle besser nachvollziehen können.
Klare Verantwortlichkeiten und zukünftige Planung
Für die nachhaltige Implementierung automatisierter Tests ist es wichtig, die Verantwortlichkeiten klar zu definieren. Es sollte festgelegt werden, wer die Pflege und Weiterentwicklung der Tests langfristig übernimmt. Da die Häufigkeit von Regressionstests insbesondere im Hinblick auf Cloud basierende Systemlandschaften zunehmen wird, ist es erforderlich, das zukünftige Testen zu formalisieren und den Ausbau des Testportfolios sorgfältig zu planen, um den so stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Fazit
Automatisiertes Regressionstesten bietet enorme Vorteile für die Qualitätssicherung, aber der Erfolg hängt von einem strukturierten Vorgehen, Anpassungsfähigkeit und einer klaren Rollenverteilung ab. Insbesondere die klare Definition von Verantwortlichkeiten ist entscheidend: Wer steuert den Testprozess, wer stellt die Qualität der Testdaten sicher, und wer sorgt für die Wartung und Aktualisierung der Testautomatisierung?
Eine eindeutige Zuweisung dieser Aufgaben minimiert Verzögerungen und stellt sicher, dass alle Teammitglieder ihre Rolle im Testmanagement kennen und die Ziele des Projekts gemeinsam vorantreiben. Mit einem strukturierten Ansatz, stabilen Testdaten und der konsequenten Zusammenarbeit der Beteiligten kann automatisiertes Testen zu einer tragenden Säule in der Softwarequalitätssicherung werden und Unternehmen dabei helfen, komplexe Systemlandschaften effizient und zuverlässig aufzubauen und zu betreiben.
